Paul Wasseraufbereitung rettet Leben

Drei Liter Wasser braucht ein Mensch am Tag um überleben zu können. Sauber muß das Wasser sein und vor allem keimfrei. Was für uns selbstverständlich ist fehlt in vielen Teilen der Erde. Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen, Wirbelstürme gefährden zusätzlich weltweit die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung. Ein geniales Konzept entwickelt an der Universität Kassel hilft aus der Not.

Kind trinkt Wasser aus einem Wasserhahn
Ohne sauberes Wasser ist kein Leben möglich. Paul Wasseraufbereitung ist eine tolle Lösung. (Foto: shutterstock)

Unser erster Kontakt ist auf dem Firmenparkplatz. Prof. Franz-Bernd Frechen steigt mit einem Lächeln aus seinem roten Tesla. “Einen VW Bus habe ich auch immer gehabt” sagt er mit Blick auf meinen Van. Ein fester Händedruck unterstreicht das spontane Gefühl, das ich es hier mit einem Mann zu tun habe der es gewohnt ist etwas zu bewegen. Das ist er also der Vater von PAUL, dem einzigartigen Wasseraufbereitungssystem.

Wasser für mehr als 400 Menschen pro Tag

PAUL – steht für „Portable Aqua Unit for Lifesaving“ – ist 20 kg schwer, als Rucksack zu transportieren und kann täglich mehr als 1.200 Liter Wasser filtern. So können sich über 400 Menschen mit trinkbarem Wasser versorgen. Die Handhabung ist einfach und mit Piktogrammen auf dem Gerät beschrieben. Der Rucksack kann auch in von der Außenwelt abgeschnittenen Gebieten per Hubschrauber oder Fallschirm abgesetzt werden. PAUL wurde nach den Erdbeben in Haiti, Chile und während der Flutkatastrophen in Pakistan und Thailand erfolgreich eingesetzt. Stationäre Anlagen gibt es zum Beispiel in Indien.

Entwickelt und gebaut in Kassel

Entwickelt und erprobt wurde das Gerät 2010 an der Universität Kassel. Hier war Frechen viele Jahre lang Leiter des Fachgebietes Siedlungswasserwirtschaft. Zusammengebaut wird es in den Berhindertenwerkstätten Kassel. Von hier aus geht es in die Welt. Knapp 3000 Geräte in 75 Ländern der Erde sind aktuell im Einsatz. Es könnten viel mehr sind, aber nicht immer setzt sich die beste Idee im Markt um. Zu klein ist das Budget für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing.

Paul Wasseraufbereitung leicht effizient und einfach zu bedienen

Paul hat im Vergleich zu anderen Systemen wesentliche Vorteile:

  • kostengünstige Beschaffung
  • keine laufenden Betriebskosten
  • klein, sehr leicht und daher überall einsetzbar
  • sehr einfach zu bedienen
  • simple Pflege
  • 10 Jahre haltbar

Allein der Druck des oben eingefüllten Wassers genügt. Das verschmutze Wasser drückt durch die Membrane und ist anschließend zu 99,9% sauber. PAUL muss alle paar Monate gespült werden. Das ist sehr einfach. Einmal komplett mit Wasser auffüllen und anschließend am Bodenauslass entleeren. Man benötigt lediglich Wasser zur Pflege, sonst nichts. Energie oder Chemikalien, Fehlanzeige.

Hilfe statt Weihnachtspräsente

Zum Jubiläumsjahr hat Bernecker anstelle von Weihnachtspräsenten zugunsten von Paul gespendet. Über 1500 Menschen werden davon profitieren. Sie werden im Laufe des Jahres über das Projekt erfahren.
Am Ende des Gesprächs gehen wir durch die den Betrieb. Die Begeisterung der Ingenieurs für die Technik ist spürbar. Frechen ein aufmerksamer Gesprächspartner. Er ist einer,  der sich darauf einlässt, dass nur die ständige Bewegung und ausdauernde Beharrlichkeit zum Fortschritt führt. Ein Unternehmer, der für seine Idee brennt.

Sofern Sie die Paul Wasseraufbereitung unterstützen wollen, spenden Sie an:

World University Service
Stichwort: PAUL
IBAN: DE95 3702 0500 0007 2321 00
Bank für Sozialwirtschaft

oder Sie fördern direkt über:
https://www.betterplace.org/de/projects/11305-retten-sie-leben-in-aller-welt-mit-paul-dem-wasserrucksack

Das Wort "Water" aus Wasser geschrieben
alle Fotos: shutterstock


Kategorie(n): Innovation
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Conrad Fischer